Störche in Till - Moyland

1996 erfolgte nach fast 60 Jahren wieder eine erfolgreiche Brut von Weißstörchen am Niederrhein – und zwar in Zyfflich. 2002 brüteten dann Störche in Keeken; mit großem Interesse beobachteten wir die Aktivitäten in der Düffelt, es gab Diskussionen über Art der Nisthilfen, Nahrungsangebot und ähnliches. Diese Gespräche erfuhren eine beachtliche Beschleunigung, als im Herbst 2002 sechs Jungstörche auf ihrem Flug ins Winterquartier in Till übernachteten; ein Mitglied des Heimatvereins stellte seine Wiese als Platz für die Nisthilfe zur Verfügung, ein ausgedienter Eisenmast wurde besorgt und ein Loch von 2x2 Metern und einer Tiefe von 2,5 Metern ausgeschachtet; die Absperrung dieses Loches erwies sich aber als unzureichend, als eine Kuh sie durchbrach und – ohne sich zu verletzen – in das Loch fiel. Mit Hilfe eines Traktors mit Frontlader konnte sie problemlos geborgen werden.
Der Mast wurde mit Unterstützung des Fahrzeugparks unseres Ortsvorstehers aufgerichtet, dann einbetoniert, die Nisthilfe aufgesetzt und befestigt, schließlich am 8. März 2003 in einer kleinen Feier ‚begossen’. Da fehlten nur noch die Störche.
Die kamen am 5. April 2006: zwei Storchenpaare waren es, die zur Mittagszeit das Nest in Besitz nehmen wollten. Gerade drei Wochen war es her, dass ein aus Zweigen gebautes Nest als zusätzlicher Anreiz für ‚Interessenten’ durch den Kran von Ralf Matenaer auf die Nisthilfe gelegt worden war, die offensichtlich das Storchenpaar ansprach. Die ‚Konkurrenten’ wurden verjagt, sie unternahmen zwar noch einige Versuche, das Nest zu ‚erobern’, mittlerweile stören sie das Paar aber nicht mehr. Nun wurde begonnen, das Nest mit Zweigen zu erweitern, dann mit Moos auszupolstern. Das Futterangebot scheint ihnen zuzusagen, oft sieht man sie über die Wiesen gehen und Nahrung aufzunehmen.
Der ‚Storchenberater’ des Kreises Kleve, der schon bei der Planung der Nisthilfe beratend geholfen hat, hat zwischenzeitlich die Störche ‚besichtigt’: sie sind unberingt, ihre Herkunft kann daher nicht sicher bestimmt werden.
Nun ist noch zu hoffen, dass es in diesem Jahr auch Jungstörche in Till gibt; das Paar lässt es an entsprechenden Anstrengungen nicht fehlen.
Das Nest ist von der Dr.-Verweyen-Straße und der Sommerlandstraße aus gut zu sehen.

Zurück
Freitag, 7. Juli 2006