Frische Kraft aus alten Wurzeln
Der Bürgerschützenverein Till-Moyland besteht seit 100 Jahren. Das Jubiläum wurde ausgiebig gefeiert, unter anderem mit einem Festzug und einer Laudatio, die Rees' Bürgermeister Dr. Bruno Ketteier als „Tiller Junge" hielt.

  Der Bürgerschützenverein Till-Moyland feierte sein
  100-jähriges Bestehen unter an derem mit einem
  farbenprächtigen Festzug.
VON WERNER STALDER
BEDBURG-HAU-TILL-MOYLAND
„Keiner ist besser geeignet, die Laudatio zum 100-jährigen Bestehen des Bürgerschützen-vereins Till-Moyland 1908 e.V. zu halten als mein Kollege, Dr. Bruno Ketteler, Bürger-meister der Stadt Rees und ein Tiller Junge", sagte Peter Driessen als Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau in seinem Grußwort zum 100. Geburtstag.
Der Spaziergang
Und in der Tat, der Spaziergang durch die Geschichte des Schützenvereins, den Ketteler unternahm, fand die Aufmerksam-keit der Ehrengäste, Schützen und Musiker aus dem ganzen Klever Land, die das schmucke Festzelt bis auf den letzten Platz füllten und selbst noch draußen mitfeierten. Viele persönliche Erinnerungen und Emotio-nen schwangen in seinen Ausführungen mit. Als Kind verfolgte er staunend das Königsschießen auf der „Opkamer", wenn die Königsbewerber bedeutungsschwer zum Schießstand schritten. Eine zweite Erinnerung hatte er an die 1962 gegründete Karnevalsabteilung, in der er, gerade 14 Jahre alt, mit Herz klopfen seine erste Büttenrede hielt. Die dritte Station seines Spazierganges war eine Reise der Jungschützen des BSV in die damals noch geteilte Stadt Berlin. „Bei der Einreisekontrolle waren alle mucksmäuschenstill", erinnerte er sich.
Szenenwechsel zur vierten Station: Der musikalischen Seele des BSV, dem Tambourcorps, fehlte Kirmes 1981 ein Paukenspieler. Da durfte nach einem nächtlichen Intensivkurs Bruno Ketteler die „dicke Brumm“, damals schon unter Heiner Kelputt, spielen. „Schöpfen wir aus alten Wurzeln frische Kraft“, fasste der Reeser Bürgermeister seine herzerfrischende Laudatio zusammen. Den Festgottesdienst in St. Vincentius, Till, unter Mitwirkung des Kirchenchores, zelebrierte der Landes- bezirkspräses der Historischen Deutschen Schützenbru derschaften, Pfarrer Franz Günter Aengenheyster, in Konzelebration mit dem Präses des BSV, Pfarrer em. Dr. Ignaas Dom, und Pfarrer Johannes Volmer. Pfarrer Aengenheyster wies auf die enge Verbindung von Kirmes und Kirchweihe hin. Dann setzte sich ein farbenprächtiger Festzug durch das kleine Dorf in Bewegung. Zum Festakt mit dem vereinseigenen Tambourcorps und dem Fanfarenzug des BSV Pfalzdorf begrüßte der 1. Vorsitzende, Ewald Hermsen, die Ehrengäste aus Kirche, Politik, Gesellschaft und Schützenwesen.
Die Festschrift
Großes Lob bekam der Schatzmeister des Bürgerschützenvereins Till-Moyland, Robert F. Lörcks. Ihm ist, zusammen mit Willy Goebels, die großartige, 60-seitige Festschrift, illustriert mit vielen Farbfotos, zu verdanken.
Präses Dom bescheinigte den Schützen zum 100. Geburtstag: „Für unser Gemeinwesen in Till-Moyland wart ihr immer eine wichtige Gemeinschaft“.
Neben Bürgermeister Driessen sprachen Präses, Pastor Dom, Ortsvorsteher Friedhelm Haagen, Johannes Rütten vom Bezirksvorstand der „Historischen“, Kurt Peters für die Kreis-Klever-Schützenvereinigung und die Vertreter der Vereine Anerkennung für die Wahrung von Brauchtum im Sinne der Zielsetzung für „Glaube, Sitte und Heimat“ aus.
Repo: GRENZLAND POST • Montag 26. Mai 2008 • Seite B2  
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Montag, 18. Mai 2009